Tierblut-Geschäfte: Einblicke in eine Schattenwirtschaft 

Im Netz wirbt der schwäbische Bauer Ludwig Asam für Bio-Heidelbeeren und Bio-Erdbeeren. Er verkauft Biofleisch vom Rind und Lamm. Mit dem Ticket der Grünen saß er im örtlichen Gemeinderat. Ein grüner Biobauer? Das könnte man meinen, wenn man die öffentlich zugänglichen Informationen über ihn liest.

Was wir im September 2025 aufdecken: Ludwig Asam betreibt eine Tieranlage, in der 36.000 Kaninchen pro Jahr getötet werden. Genehmigt als Tierversuch. Sein Vater, Josef Asam, ist auf die Idee gekommen. Vor mehr als 30 Jahren. Wirklich bekannt wurde das nie, und das Familienunternehmen sprach auch nicht darüber.

Das sind Ergebnisse der Recherche, die beginnt, nachdem wir versteckte Bilder aus der Anlage von der Tierschutzorganisation Soko Tierschutz zugespielt bekommen haben. Die Aufnahmen wurden von einem Undercover-Aktivisten gefilmt, der drei Monate in dem Tierblut-Betrieb beschäftigt war. 

Die Bilder zeigen einen groben Umgang mit den Tieren und Hintergründe zu dem Tierversuch: Wochenlang bekommen die Kaninchen ein Serum gespritzt, damit sie Antikörper entwickeln. Dann werden sie komplett ausgeblutet und weggeworfen. 
„Das Gold dieser Branche ist das Blut dieser Kaninchen“, so der Chef der Soko Tierschutz, Friedrich Mülln im Interview.

Was die Betreiber des Tierversuchs zu den Vorwürfen sagen, wie der Abnehmer des Blutes, Siemens Healthineers, reagiert und warum Tierversuche weiter eine Schattenwirtschaft bleiben werden – dazu mehr in unserem Film: 



Fünf Jahre Corona

Vorab: Das Thema hätte natürlich mehr als den ein oder anderen Magazin-Beitrag verdient gehabt. Ich hätte gerne etwas Längeres dazu gemacht. So war die Idee im Oktober 2024, und der entsprechende Vorschlag ging an meine Redaktion, die „Fünf Jahre Corona“ auch spannend fand.

Dann kamen die Nachrichten der geplatzten Ampel-Koalition, der Neuwahlen und von Trumps zweiter Amtszeit. In einer Welt voller Themen war noch mehr los. Womit sollen wir uns beschäftigen, was ist wichtig?

Wir haben „Fünf Jahre Corona“ heruntergebrochen in einzelne Aspekte, hier der neueste Beitrag:


In dem vierten Film unter der Überschrift „Fünf Jahre Corona“ geht es um die Maskendeals von Jens Spahn am Anfang der Pandemie. Es ist gleichzeitig meine dritte Maskenstory. Die Schweizer Firma EMIX ist einer der größten Profiteure der damaligen Maskenüberbeschaffung. Indem wir die Geschichte der EMIX-Gründer, Jascha Rudophi und Luca Steffen, beispielhaft dokumentieren, können wir einen Einblick geben, was sich hinter den immensen Kosten für die Steuerkasse abgespielt hat. 

Rudolphi und Steffen hatten nach den ersten Monaten der Pandemie Grund zu feiern, was wir durch ein Foto aus der Zeit belegen. Die Beiden waren bei der Aufnahme vielfache Multimillionäre. Dann fielen sie durch den Kauf eines Ferraris und einer Yacht auf. Wie viel sie in den wenigen Monaten persönlich verdient haben, ist öffentlich nicht bekannt. 

Durch die Veröffentlichung des Sudhof-Berichts haben wir aber einen besseren Blick auf die Maskenbeschaffung, die alles in allem den Steuerzahler bisher 11 Milliarden Euro gekostet hat. Der letzte Vertrag mit EMIX ist typisch für diese Verschwendung: Am 24. April schloß das Ministerium für Gesundheit noch einen Direktvertrag über 67 Millionen FFP-2-Masken. Zum stolzen Preis von 5 Euro 40 pro Stück. Der Vertrag wurde von dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn höchstselbst abgesegnet. Über seinen Bundestags-Account. Somit wurde diese Zusage im Ministerium nicht dokumentiert. 

Zu diesem Zeitpunkt hatte Spahn schon 4,7 Milliarden Masken bestellt, gebraucht wurden letztlich in der Bundesrepublik insgesamt nur 1,7 Milliarden. 

Durch die Ermittlungen von Margaretha Sudhof wird nun bekannt, dass die Sonderermittlerin einen förmlichen Vertrag zu dem Riesengeschäft nicht auffindet. Wie kann denn das sein? 

Am 18. Mai 2020 schließt das BMG mit EMIX einen Vergleich. Jetzt wissen wir, dass sich die Jung-Unternehmer in vielen Punkten umfänglich durchsetzen konnten. Bei der Mängelquote, bei den Nachlieferfristen usw. Warum EMIX überhaupt die Zuschläge erhalten hat, bleibt weiter ungeklärt. Brisante Frage, denn durch den Prozess gegen Andrea Tandler in München ist ja bekannt geworden, dass die Tochter von Gerold Tandler für die Vermittlung von EMIX 48 Millionen Euro kassiert hat. 

Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken wollte den Sudhof-Bericht ganz verheimlichen. Dann kam er nur geschwärzt an die Öffentlichkeit. Und die Union blockiert die Aufarbeitung der Maskenaffäre, um ihren Fraktionschef zu schützen. 

Spahn und Merz diskreditieren gleichzeitig öffentlich den Bericht, indem sie behaupten, es stünde nichts Neues drin. Wir belegen, dass das schlicht unwahr ist. Doch die Union will keinen Untersuchungsausschuss der dieser gigantischen Steuerverschwendung auf den Grund gehen könnte. 

Die EMIX-Millionäre wiederum argumentieren mit einer positiven Einschätzung durch das BMG. Deswegen hätten sie so gute Geschäfte gemacht, nicht weil Andrea Tandler sie vermittelt hat. Allerdings stammt diese BMG-Einschätzung  aus dem Jahr 2021 und stammt aus dem BMG, das wegen seiner EMIX-Geschäfte kritisiert wurde. Zu dem neuen Sudhof-Bericht wollen die Masken-Millionäre allerdings lieber nichts sagen.  

Fazit: Mit dem Sudhof-Gutachten haben sich viele Verdachtsmomente bestätigt, Zusammenhänge wurden hergestellt und bisher Unbekanntes ist heute belegt. Dass mit einem neuen Bericht neue Folgefragen aufkommen, liegt  in der Natur der Sache. Also – dieses Thema ist noch lange nicht beendet. 


Hier die bisherigen Beiträge: